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Ankunft in Santa Teresa

  • Autorenbild: Anne Schwab
    Anne Schwab
  • 18. Okt. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Okt. 2022

Hängematte vor unserem Jungle View Apartment bei Lucero ins Santa Teresa
Hängematte vor unserem Jungle View Apartment bei Lucero

Im Anschluss ging es dann für uns nach Santa Teresa, wo wir die längste Zeit unserer Reise verbringen wollten, da wir den Ort bereits kannten und uns ein Apartment in demselben Boutique Hotel gebucht hatten, in dem wir vor 3 Jahren bereits waren. Santa Teresa ist ein kleiner (mittlerweile immer grösser werdender Ort) im Süden der Nicoya Halbinsel und da unsere Autovermietung laut Vertrag das Nutzen einer Fähre mit Mietauto untersagte entschieden wir uns für eine Anreise auf dem Landweg. Das haben wir dann bei der Rückreise einfach missachtet und würden wohl das nächste Mal (vor allem mit Baby) einfach die Fähre nehmen, was einem doch mindestens 2-3 Stunden (je nach Verkehrslage sogar noch mehr) erspart. Die ca. 8 Stunden Autofahrt (inklusive Pausen) brachten wir erstaunlich gut hinter uns und auch unser Baby machte wieder super mit. Im Vergleich zu drei Jahren zuvor fiel uns direkt auf, dass strassentechnisch doch einiges verbessert worden war in der Zwischenzeit. Man ist immer noch langsam unterwegs auf kurvigen Straßen und ein Unfall kann alles lahm legen, aber es war doch viel mehr geteert als zuvor.


Leider war auch in unserem verträumten kleinen Surfort Santa Teresa die Strasse teilweise geteert worden (der ganze Ort hangelt sich an einer langen Haupstrasse entlang) und wir waren direkt ein ganz kleines bisschen traurig als wir ankamen. Der chillige Ort schien zum US Teenie Paradies geworden zu sein, der geteerte Teil der Strasse glich einem Highway vollgestopft mit Quad Bikes und Motorrädern, die beladen waren mit betrunkenen Teenagern. Witzigerweise wurde am Ortseingang nicht geteert, dann wurden mitten im Ort einige Kilometer geteert, jedoch ohne Gehsteig und dann kam wieder Schotterstrasse. Diese spezielle Aufteilung führt dazu, dass im mittleren (geteerten) Bereich wirklich gerast wird und es als Fußgänger extrem ungemütlich ist (egal, ob mit oder ohne Kind). Gleich die erste Red Flag für uns mit Baby, wobei es mit Kindern, die laufen können, definitiv noch viel gefährlicher ist.


Nachdem unsere Ankunft durch die Veränderung in Santa Teresa etwas überschattet war (da stellt sich ganz grundsätzlich die Frage, ob man zweimal an denselben Ort reisen sollte - Veränderung kommt doch überall), wurde es leider bei Lucero vorerst nicht viel besser für uns. Wir kannten die Unterkunft zwar vom letzen Mal und waren damals extrem zufrieden, aber die allgemeinen Veränderungen in Santa Teresa hatten auch unser kleines Boutique Hotel ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen. Die Besitzer (eine amerikanisch-niederländische Familie mit 3 Kindern) waren weggezogen und hatten das Management des Hotels an Angestellte abgegeben. Zudem bekamen wir schnell mit, dass die Familie plante das Hotel zu verkaufen, was wir leider an verschiedenen Stellen merkten, da einige Dinge nicht mehr gut in Schuss waren und man dort wohl sparen wollte und hoffte ohne weitere Investments verkaufen zu können. Das letzte Mal lebte das Hotel für uns vor allem auch von der Gastfreundschaft der Besitzer und wie toll man sich um uns gekümmert hatte, diesmal war nicht einmal jemand da um uns einzuchecken und wir kamen ziemlich fertig in unserem Jungle View Apartment an, das zwar idyllisch aussieht, aber uns erstmal mit einer feuchten Hitzewand empfangen hat. Ich war wirklich schon an vielen tropischen Orten, aber dieses Level an Luftfeuchtigkeit war wirklich extrem, da machte sich wohl auch der Klimawandel ein wenig bemerkbar, wie wir von Einheimischen mehrfach erzählt bekamen. Jungle View um diese Jahreszeit schien eventuell nicht die beste Wahl gewesen zu sein. Auch das Bett war wieder viel zu klein und im ersten Moment machte sich wirklich ein bisschen “Verzweiflung” bei uns breit. Jetzt hatten wir unser süßes, hilfloses Baby diesen ganzen Weg hierher gebracht und es schien einfach nur alles super hart. Kein guter Schlafplatz, extreme Hitze und Luftfeuchtigkeit, mehr Krabbelgetier als in den Hotelzimmern in denen wir drei Jahre zuvor waren (hätten wir uns vielleicht denken können bei Jungle View…) und die idyllische Terrasse auf der wir chillige Stunden verbringen wollten war sooooooo heiß und feucht und voller Mücken: undenkbar da unser Baby auf eine Decke zu legen.


Terasse mit Jungle View bei Lucero in Santa Teresa
Terasse mit Jungle View

So der erste Eindruck und an dieser Stelle ganz klar ein weiteres Learning: ohne Baby wäre uns Manches davon gar nicht so sehr aufgefallen. Das Reisen mit Baby hatte für uns doch sehr viel verändert (vor allem in diesem Alter). Wir wollten gewisse Basic Standards haben und manche Dinge, die vorher etwas unangenehm, aber irgendwie dann doch ok waren, konnten mit Baby zur echten Geduldsprobe werden. Ganz klar, wir hatten die Hitze und Luftfeuchtigkeit total unterschätzt und vielleicht auch ein bisschen was es wirklich heisst unsere gewohnte Infrastruktur unter diesen Bedingungen nicht zu haben. Ich schreibe das hier so deutlich, denn sollte man vorher wissen, dass man aufgrund von solchen Gegebenheiten die Reise nicht genießen kann, dann hilft es auch nicht so viel im Paradies zu sein. Wir haben uns dann ganz gut gerappelt und organisiert und auch viel daraus gelernt, auch über unser Erwartungsmanagement mit Baby, aber man sollte das doch gut für sich durchspielen vorher….sonst kann der Traumurlaub eventuell auch ganz schnell zum überteuerten Alptraum-Urlaub werden.



Haus am Strand in Santa Teresa
Santa Teresa

Noch eine Anmerkung bezüglich des Klimas und der Luftfeuchtigkeit: April/Mai schien da eine denkbar schlechte Wahl gewesen zu sein, da es (wie bereits schon einmal erwähnt) der Übergang von der Regenzeit zur Trockenzeit ist. Das heisst im Klartext, dass man noch die extreme Hitze der Trockenzeit hat und dazu bereits eine wahnsinnig hohe Luftfeuchtigkeit durch die ersten Regenfälle. Als wir da waren, gab es zudem für die Jahreszeit bereits ungewöhnlich heftige Regenfälle. Diese Kombination führte zu gefühlten Temperaturen von 45 Grad und höher.


Bezüglich der Schlafsituation waren wir wie oben erwähnt am ersten Abend nicht nur von der Hitze und Feuchtigkeit überrumpelt, sondern hatten auch nicht damit gerechnet nur ein 160cm Bett zu haben. Wir schlafen mit unserer Tochter zusammen im Bett, so dass es für drei schwitzende Körper wirklich kein Vergnügen war in der ersten Nacht. Sollte man ein Baby haben, das im eigenen Bett schläft, macht das sicherlich ein paar Dinge einfacher, da ein Babybett vorhanden war. Aber selbst mit Babybett wären uns 160cm vor allem bei dieser Hitze zu wenig gewesen. Dazu kommt auch, dass der Papa wirklich gross ist und die Bettgrösse für uns immer ein Thema ist beim Reisen. Glücklicherweise stellte uns Lucero (Danke Gala & Zeneida!) noch ein 90cm Bett zur Verfügung, so dass die nächsten Nächte direkt angenehmer wurden.


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